Die Wanderinnen der Nacht – Kapitel 9
Verlorene Zeit
Ich hatte mich abgetrocknet, mir eine pinkfarbene Jogginghose und ein weißes T-Shirt angezogen. Saß in meiner Küche, auf einem Stuhl und betrachtete das transparente Seidenhemdchen, dass auf dem Küchentisch lag. Seit mehreren Minuten stellte ich mir immer wieder die eine Frage. Wer hatte mich besucht, um mir dieses Päckchen dazulassen? Ein Päckchen, das einen so realen Inhalt meines surrealen Traumes beinhaltete. Ich hatte mir die Verpackung noch näher angeschaut. Außer dem Aufkleber mit der zweifarbigen Blume, konnte ich nichts auf dem Papier erkennen. Weder einen Absender noch irgendeinen anderen Hinweis, der auf den Überbringer hätte schließen können. Wie hatte ER ausgesehen? Ich hatte diesen geheimnisvollen Postboten nur von oben gesehen. Hatte ER einen Lockenkopf gehabt? Die Körperstatur hatte allerdings eher weiblich ausgesehen. Diese Pflanze auf dem Aufkleber, war mir bisher auch völlig fremd gewesen. Wahrscheinlich handelte es sich um eine exotische Blume, die in unseren Gegenden relativ unbekannt war. Ich zerbrach mir unnötig den Kopf. Legte den Gedanken zur Seite und beschloss nachher im Internet danach zu recherchieren.
Es war schon halb fünf durch, von Brian hatte ich leider keinen Besuch erhalten, den ich so sehr herbei gesehnt hatte. Meine emotionale Lage war unbeschreiblich. Einerseits breitete sich Enttäuschung aus, andererseits machte sich auch wieder eine gewisse Beklemmung bemerkbar. Ein Gefühl, das ich aus meinem Traum wiedererkannte. Und da war noch dieser Hunger, der seit meinem Aufwachen permanent mein Begleiter war. Dieser Hunger auf…Sperma. Ein weiteres Mal verwirrten mich meine Gedanken. Warum ging mir dieser männliche Liebessaft nicht mehr aus dem Kopf?
Mir fiel mein Erdbeer-Joghurt ein, der sich in meinem Kühlschrank befand. Es war zwar nicht genau das, auf was ich Appetit hatte, aber vielleicht konnte ich damit diesen Heißhunger auf Eiweiß stillen. Wobei Joghurt nur bedingt Ähnlichkeit mit Sperma hatte. Okay, im männlichem Eiweiß befanden sich auch sehr viele Nährstoffe. Von Vitaminen, über Mineralien und anderen wichtigen Bestandteilen für die Gesundheit. Aber die Temperatur, der Geschmack oder auch die Konsistenz waren sehr unterschiedlich. Bei dem Gedanken an warmem Joghurt oder kaltem Sperma gruselte es mich. In diesem Sinne war es schon angenehmer, dass das Eine gekühlt wurde und das Andere warm von der Quelle genossen werden konnte.
Vor dem Kühlschrank stehend, berührte ich das dunkle Touch-Display, das an der Tür befestigt war. Durch die Berührung schaltete sich der Bildschirm ein und listete mir den Inhalt meines Kühlschrankes tabellarisch auf. Fast alle Lebensmittel waren ausreichend vorhanden. Beim erwähnten Joghurt allerdings herrschte ein kleiner Unterbestand. In diese Tabelle hatte ich immer einen Mindestbestand von drei Bechern eingegeben. Da nur noch ein Becher vorhanden war, erschien in dieser Liste ein Bestellbutton. Ich tippte eine Fünf in das Eingabefeld und drückte den Button. Jetzt bestellte mein Kühlschrank, der mit dem Internet verbunden war, automatisch die gewünschte Anzahl an Joghurtbechern. Die Lieferung sollte im Laufe des morgigen Tages eintreffen. Für solche Bestellungen stand im Erdgeschoss ein Regal mit Kühlboxen, die von den einzelnen Bewohnern des Hauses genutzt werden konnten. Der PIN-Code, mit dem ich meine Box öffnen konnte, wurde mit der Rechnung an mich gesendet. Der Betrag der Rechnung, wurde direkt von meinem Accountguthaben abgebucht, das ich bei diesem Lebensmittelladen hatte. Seit ein paar Jahren konnte man bei den meisten Geschäften mit der Kryptowährung Bitcoin bezahlen, mit der mein Vater vor einiger Zeit ein Vermögen gemacht hatte. Er kannte sich in der IT-Branche sehr gut aus und erkannte schon in den ersten Jahren welch revolutionierende Technik sich hinter dem neuen digitalen Geld versteckte. Mein Vater investierte eine fünfstellige Zahl in Bitcoin und konnte sich nach knapp zehn Jahren, in der sich der Kurs verhundertfacht hatte, zur Ruhe setzen. Zum Glück war mein Dad kein Geizhals und kaufte mir eine Eigentumswohnung, sodass ich mich um die Miete und andere finanzielle Dinge nicht sorgen musste.
Ich öffnete den Kühlschrank, um den letzten Becher zu nehmen, schloss die Tür wieder und öffnete den Plastikbehälter. Normalerweise schaute ich noch etwas länger in den kühlen Wohnbereich meiner Lebensmittel. Trotz der modernen Technik behielt ich immer lieber selber den Überblick über meinen Bestand. Aber heute war mir nicht danach. Dafür spukten mir einfach zu viele andere Gedanken im Hirn herum. Ich hatte mir einen Löffel aus der Schublade geholt und steckte ihn in den Becher, um den Joghurt umzurühren. Dabei nahm ich einen seltsamen Geruch war. Stammte er vom Joghurt? War er abgelaufen? Nach einem kurzen Blick auf das MHD beruhigte ich mich etwas, lies mich aber skeptisch bleiben.
Die ersten Portionen kühlten das Innere meines Körpers nur ein wenig. Leider kam der Erdbeergeschmack nicht so bei mir an. Der Joghurt schien etwas fad zu schmecken. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich einfach im Moment keinen Erdbeergeschmack haben wollte. Mir wäre es lieber gewesen, wenn der Joghurt Spermageschmack gehabt hätte. Ich erschrak bei dem Gedanken. Maria, was ist nur mit dir los, warum kannst du nur noch an Sperma denken? Bisher hatte ich es nur als Nebensächlichkeit beim oralen Akt gehalten und es nie mit Lebensmitteln in Verbindung gesetzt. Jetzt hätte ich es am liebsten als eine neue Geschmacksrichtung erfunden und bei einigen Nahrungsmitteln gerne ausprobiert. Denn solche Lebensmittel, mit so einer Geschmacksrichtung, gab es natürlich noch gar nicht. Auch nicht in unserer Zeit, in der die faszinierendsten Geschmackskreationen erfunden wurden.
Ich aß noch ein paar Löffel Joghurt und ließ ihn in meinem Mund zergehen. Schlecht war er aber definitiv nicht. Trotzdem fing mein Magen an zu rumoren und zu grummeln. Ich stellte den Becher noch gerade auf den Tisch ab, als ich einen Würgereiz spürte. Sprang zum Spülbecken und musste mich übergeben. Der weiß rote Schwall des kalten Erdbeerjoghurts verließ stoßweise meinen Magen. Tränen liefen meinen Wangen herunter, als ich mich, wieder entleert, aufrichtete. Ein Küchentuch säuberte meinen Mund. Ich atmete langsam ein und wieder aus. Schluckte den Rest der Magensäure wieder runter und spülte den brennenden Geschmack mit meinem stillen Wasser weg. Nach ein paar Augenblicken ging es mir wieder besser. Das Grummeln im Magen aber blieb. Der Joghurt hatte mein Bedürfnis nicht stillen können. Ganz im Gegenteil fühlte sich meine körperliche Verfassung immer schlechter an.
Der Blick auf das Hemdchen lenkte mich wieder von meinen körperlichen Problemen ab. Wahrscheinlich war es einfach zu viel in den letzten Stunden gewesen. Diese ganze Anspannung bei der hemmungslosen Reise, der schweißtreibende Traum, das geheimnisvolle Geschenk, meine ständige Gier nach Sperma, die ich mir nicht erklären konnte. Eine ungewöhnliche Kombination die meinen Magen durchdrehen ließ.
Der Überbringer des Geschenkes war nicht Brian gewesen. Der Name drang wieder in meine Gedanken. Warum hatte mich Brian versetzt? Hatte er sich nur verspätet und würde gleich doch noch kommen? Vielleicht hatte er mir ja eine Nachricht zukommen lassen. Ich griff rasch nach meinem Smartphone, das auch auf dem Küchentisch lag. Ging zum Kühlschrank und steckte es an eine Docking-Station neben dem Touch-Display . Sofort verband sich mein Handy mit dem Bildschirm und zeigte mir den Inhalt meiner Nachrichten an.
Sechs entgangene Anrufe zählte ich, sie waren alle von Brian. Ich war etwas erstaunt über diese Anzahl von Nachrichten. Wieso hatte er mir sechs Nachrichten hinterlassen…müssen? Ich berührte den ersten Eintrag und hörte mir seine Nachrichten genau an.
„Neue Nachricht vom 4.7. um 16:35 Uhr“
„Hallo Maria, ich bins, Brian. Wer auch sonst. Mensch, wo bist du? Ich stehe hier vor deiner Wohnungstür und du bist nicht da. Wo steckst du denn? Hatte mich so auf unser erstes Date gefreut. Wäre schön wenn du kurz zurück rufen könntest, ich warte hier.“
Piep „Neue Nachricht vom 4.7. um 17:02 Uhr“
„Maria. Ich wieder. Brian. Jetzt warte ich schon seit 30 min vor deiner Tür. Irgendwie musst du das verpeilt haben. Eigentlich hatten wir uns doch für 16:30 verabredet. Ist dir was dazwischen gekommen? Oder hast du es dir anders überlegt? Wäre echt schade. Ich fand dich so süß und nett und unsere erste intime Begegnung war der Wahnsinn für mich. Auch beim späteren Chat hatte ich den Eindruck, dass wir uns sehr gut verstanden haben. Bitte melde dich, Bye.“
Piep „Neue Nachricht vom 4.7. um 17:21 Uhr“
„Okay, Maria, es ist wirklich schade. Vielleicht hörst du die Nachrichten ja irgendwann mal ab. Es ist jetzt 17:20 Uhr. Ich muss leider los, hab doch noch dieses Vorstellungsgespräch bei diesem Medizinkonzern, ARMS oder so heißt der. Vielleicht bekomme ich da ja meine Praktikumsstelle als MTA. Muss jetzt leider los, ich melde mich wieder. Ich hoffe, dass du dich vorher schon gemeldet hast. Bye.“
Piep „Neue Nachricht vom 4.7. um 21:48 Uhr, keine Nachricht hinterlassen“
Piep „Neue Nachricht vom 5.7. um 18:03 Uhr, keine Nachricht hinterlassen“
Piep „Neue Nachricht vom 6.7. um 14:21 Uhr“
„Mensch Maria, ich weiß echt nicht ob ich jetzt sauer oder besorgt sein muss. Ich war bei einem deiner Nachbarn. Tobias heißt er. Ich habe ihn nach dir gefragt, aber er sagte mir, dass er dich auch schon seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen hat. Sollte ich zur Polizei gehen?“
Piiiiiiep „Keine weiteren neuen Nachrichten“
Ich starrte auf das Display, genauer starrte ich auf die Datumsangaben, die hinter den Einträgen der Nachrichten standen. Die Letzte war vom 6.7.? Was? Der Besuch im Club „Dark Angel“ und die hemmungslose Reise hatten doch am Abend des 3. Juli stattgefunden. Wie konnte es jetzt schon der 6. Juli sein? Es hätte doch der 4. sein sollen, der Tag, für den wir uns verabredet hatten. Ich blickte nicht mehr durch. Panik kam in mir auf. Hatte ich einen 2-tägigen Blackout gehabt. Ich versuchte mich krampfhaft zu erinnern, aber Leere durchwanderte meine Neuronen.
Ich schaute auf meinen elektronischen Kalender, der an der Wand über dem Küchentisch hing. Dort stand in einer brutalen Deutlichkeit, Montag, der 6.7.2026. Zum wiederholten Male brach ich in Schweiß aus. Was ging hier vor? Wo waren die zwei verlorenen Tage hin? Hatte ich vielleicht die gesamte Zeit verschlafen? War ich deshalb so hungrig, weil ich seit Tagen nichts mehr gegessen hatte? Die Gier nach Sperma konnte es mir aber nicht erklären. Mein Magen machte sich wieder bemerkbar. Ich hatte immer noch einen wahnsinnigen Hunger, der immer noch nicht gestillt war.
Langsam realisierte ich, dass hier etwas sehr Seltsames vor sich ging, aber verstehen konnte ich es nicht. Vor meinem geistigen Auge lag ein riesiges Puzzle, von dem ich gerade mal ein paar Stücke scharf sah, die große Mehrzahl an Teilen lag noch hinter einer undurchdringbaren Nebelwand.
Oder war mein Traum nur eine Erinnerung an eine realen Erfahrung? Vielleicht sollte ich Brian zurück rufen, damit ich ihn beruhigen sollte. Auch ein Gespräch mit Jana hätte vielleicht ein weiteres Puzzlestück aus der Nebelwand gerissen. Ich wollte gerade zu meinem Handy greifen, als ich das Klopfen an der Tür hörte. Brian!? Mein erstes Vorhaben, welches unter der Dusche gereift war, war fürs Erste vergessen. Ich wollte ihn nur noch sehen und ihn in meine Arme nehmen. Den Weg zur Wohnungstür rannte ich wieder und konnte nur mühsam vorher anhalten. Zum zweiten Male an diesem Tag riss ich meine Tür auf und blickte auf stahlblaue – Shorts, …die von meinem Nachbarn Tobias getragen wurden.
Schwer atmend blickte ich ihn an und sagte nur verblüfft: „Du? Was, was willst du denn?“
„Ja, Maria, ich schon wieder. Ähh, schön, dass du jetzt was anhast, hehe. Aber eben war ich so geschockt gewesen, dass ich vergessen habe dir etwas auszurichten. Heute, so gegen 14 Uhr, schellte ein Typ bei mir an der Wohnungstür. Er sagte, er hieße Brian. Kennst du den?“
Mein Herz setzte einen Schlag aus. „Jaja, Tobias, den kenne ich. Also nicht so gut, habe ihn erst gestern, ähhh, vor ein paar Tagen kennen gelernt, in Janas Club. Ist jetzt egal…Was hat er gesagt?“
Tobias strich sich mit der rechten Hand durch die blonden Haare. „Er sagte, er wäre mit dir vor ein paar Tagen verabredet gewesen und hätte dich nicht zu Hause angetroffen. Ob ich dich in letzter Zeit gesehen hätte. Das musste ich ja leider verneinen. Denn ich hab dich ja auch erst eben wieder mal gesehen und das letzte Mal ist ja schon drei oder vier Tage her. „
„Hat er sonst noch was gesagt?“, ich wurde immer aufgeregter.
„Ja, er sprach davon, dass er eine Praktikumsstelle bei ARMS bekommen hat, und für ein paar Tage ins Ausland muss. Dass er sich Sorgen um dich macht und das er überlegt ob er überhaupt fliegen soll.“
„Okay, wann geht sein Flug? Hat er das gesagt? Und wer oder was ist ARMS?“, die Fragen sprudelten nur so aus mir heraus.
„Wow, langsam Maria, eins nach dem anderen. Sein Flug geht so gegen 17 Uhr. Also müsste er jetzt schon in der Luft sein. Da wirst du ihn leider nicht anrufen können, es herrscht doch wieder dieses Handyverbot während der Flüge. Nachdem dieser Vorfall vor ein paar Wochen immer noch nicht eindeutig geklärt ist, ob der Absturz durch die neuen 5G-Handys verursacht wurde.“
„Ja, verdammter Mist, du hast Recht, dann muss ich ihn heute Abend versuchen anzurufen. Nun zu meiner zweiten Frage, Tobias. Was war nochmal ARMS, habe ich, ehrlich gesagt, noch nie gehört.“
„Was? Davon hast du noch nichts gehört. Ich fasse es nicht. Das ist doch der Konzern, der diese Wunderpille erfunden hat. Naja, nicht direkt erfunden. Das haben ja diese beiden europäischen Wissenschaftler. Aber dieser amerikanische Konzern hat doch alle Rechte und Patente davon erworben. Warte mal. Ich glaube ARMS bedeutet, Am Reps Medical Solution oder so ähnlich. Die Gründer sind irgendwelche amerikanischen Republikaner gewesen, deshalb auch Am Reps. In kürzester Zeit sind die doch an der Börse explodiert, also ihre Aktien meine ich, hehe. Ich hab mir vor ein paar Monaten auch welche gekauft. War nicht übel.“ Tobias grinste über beide Ohren und strich sich dabei über die Haare. „Von einem Teil des Gewinnes konnte ich meiner Sophie endlich ihren Traumurlaub auf die Malediven schenken. Sie ist total ausgeflippt und hat sich sehr dafür bedankt.“, grinste er weiter vor sich hin. Unbewusst griff er sich dabei in den Schritt und ging davon aus, dass ich es nicht bemerkte. Für mich war natürlich klar, was diese Geste zu bedeuten hatte. Tobias war halt auch nur ein Mann mit seinen Bedürfnissen, was ich ihm nicht vorwerfen konnte. Und wie Sophie sich für Geschenke bedankte, stand mir auch nicht zu, zu beurteilen. Der Gedanke daran ließ mich für einen Moment Brian vergessen. Er war schließlich nicht hier und konnte meine Probleme nicht lösen. Vielleicht aber Tobias?
Irgendwie sah er in seinen Shorts sexy aus. Ich hätte jetzt gerne mal auf ihren Inhalt geschaut, da man den Ansatz einer Erektion erkennen konnte. Waren die Gedanken an seine Freundin der Grund oder rührte sie noch von unserer ersten heutigen Begegnung im Treppenhaus, bei der ich hüllenlos war? Vielleicht hatte er noch einmal daran intensiver gedacht, als er an meiner Tür geklopft hatte und gehofft, dass ich ihm, immer noch nackt, die Tür öffnen würde. Dieser Gedanke törnte mich etwas an. Eine schöne Vorstellung, dass man der Grund für eine männliche Erregung war. Das Verlangen ihm die kurzen Hosen einfach runter zu reißen, um an seiner Erektion zu lutschen, kam mir in den Sinn. Wieder verwirrten mich meine Gedanken. Ich versuchte sie zu verdrängen und mich auf das Gespräch zu konzentrieren. Was mir allerdings schwer fiel.
„Jaja“, stammelte ich. „Jetzt wo du es sagst, dämmert es bei mir. Hatte da mal vor einiger Zeit was in den Medien mitbekommen.“ Mein Magen meldete sich ein weiteres Mal. Ich verspürte wieder diese unbändige Gier nach dem Männersaft. Starrte wie gebannt auf seine Shorts. Ich konnte nur an das Eine denken, obwohl ich mir eigentlich über andere Probleme Gedanken machen sollte. Über die zwei verlorenen Tage, über das geheimnisvolle Geschenk, und warum ich überhaupt diesen Hunger und dieses Verlangen nach Sperma hatte. Aber diese Gier wurde immer stärker und verdrängten jeden weiteren rationalen Gedanken.
Es war so ähnlich wie die geilen Erlebnisse mit meiner besten Freundin. Nach anfänglichem Zögern holte Jana oft die hemmungslose Bestie aus mir heraus. Egal wo wir dann gerade waren. Wenn sie mich den ersten Schritt geschubst hatte, war mir dann fast alles egal. Wie zum Beispiel bei unseren FKK-Wellness-Tagen, die wir ab und zu machten, mit allem Drum und Dran. Zuerst ließen wir es uns im Jacuzzi gut gehen. Ließen die sprudelnden Bläschen unsere nackten Körper umspielen. Schwammen unsere Bahnen durch die verschiedenen Becken und gönnten uns ausgiebige Massagen, die unsere Muskeln wieder lockerten. Zum Abschluss durften mehrere Saunagänge nicht fehlen, bei denen wir wieder zur Ruhe kamen. Diese wunderbare, natürliche Atmosphäre, bei dem alle Gäste nackt waren, fanden wir immer sehr anregend. Hier trug man sein Badehandtuch nicht um den Körper, sondern über der Schulter. Alle genossen den Anblick der vollkommen entblößten Körper. Auch die Männer fühlten sich ungehemmt, waren keinen vorwurfsvollen Blicken ausgesetzt, wenn sie mal eine Erektion bekamen. Noch vor ungefähr zehn Jahren war so etwas undenkbar gewesen. Diese absolut natürliche Reaktion wurde schnell als pervers gedeutet. Die meisten Frauen sahen in erregten Männern oft eklige Spanner oder sogar potenzielle Vergewaltiger. Da hatten wir Mädels es schon immer einfacher gehabt. Unsere Feuchtigkeit war durch ein Sprung ins Wasser oder durch einen Saunagang schnell vertuscht. Zum Glück wurde es die Jahre danach immer toleranter und so entspannte sich diese Situation. Ich machte den Männern auch keinen Vorwurf, wäre ich doch bestimmt auch den ganzen Tag über mit einem Steifen herum gelaufen. Im Gegenteil, wir freuten uns immer, wenn wir Männer mit ausgefahrenen Schwellkörpern sahen. War es doch auch ein Zeichen, dass sie sich hier wohl fühlten.
Die warme feuchte Luft und die verschwitzten glänzenden Körper, in den verschiedenen Saunen, ließen Jana immer sehr schmuse bedürftig werden. Ihre Kuschelattacken konnte ich meistens im ersten und zweiten Saunagang erfolgreich abwehren. Obwohl mein Widerstand mit der Zeit dahin schmelzte. Spätestens im dritten Gang war ich ihren weiblichen Verführungskünsten erlegen. Dann war es auch nebensächlich, ob sich andere Personen mit uns in der heißen Luft aufhielten. Natürlich heizte die Atmosphäre mich auch auf, so dass ich immer wieder an mir rumspielte. Der beste Ort dafür war aber im Whirlpool gewesen, wo es nie aufgefallen war. Wenn wir dann den Jacuzzi verließen, war es nicht nur Wasser, das meine Oberschenkel herunter lief.
Was mir am Anfang noch total peinlich gewesen wäre, wenn es jemand mitbekommen hätte, schlug dann ins Gegenteil um. Die Anwesenheit fremder Menschen erregte mich immer mehr. Spätestens dann, wenn ich in Janas Haare griff, wusste sie, dass sie wie immer gewonnen hatte. Dabei vergaßen wir die Zeit und verwöhnten uns gegenseitig. Ihre warme, feuchte Möse schmeckte mir dann umso besser, je aufgeheizter die Luft wurde. Ich bemerkte selten, wenn neue Saunafreunde eintraten und uns zuschauten. Da wir uns in einem FKK-Wellness-Club für Erwachsene aufhielten, mussten wir uns nicht um das Wohl Minderjähriger Sorgen machen. In unserer hemmungslosen Zeit eröffneten immer mehr dieser Saunatreffs für Singles und kontaktfreudige Erwachsene. Alleine hätte ich mich nie dorthin getraut, aber Jana hatte einfach immer die besten Argumente und mit ihr fühlte ich mich auch immer sicher und wohler. Sex mit anderen Menschen hatte ich dort nie gehabt, genoss es aber dann, wenn man uns zuschaute und dabei selber erregt war. Es herrschte immer eine freundliche und respektvolle Atmosphäre. Jeder durfte offen seine Wünsche äußern, aber akzeptierte immer ein Nein, ohne eine Diskussion anzufangen. Zu später Stunde wurden die Gäste auch immer intimer miteinander. Sah man in den frühen Morgenstunden noch vereinzelte Pärchen die miteinander knutschten, wurde am Nachmittag schon heftig gefummelt. Später saßen die Damen im Jacuzzi bei den Herren oft auf dem Schoß und erhoben und senkten sich immer wieder um einige Zentimeter. Durch den Anblick ihrer Gesichter sah man ihnen an, dass sie nicht einfach so im Wasser schwebten.
Wenn ich einmal in Fahrt gekommen war, war es sehr reizvoll die Männer anzuheizen, die noch keine Partnerin gefunden hatten. Es war herrlich mit anzusehen, wenn es ihnen unangenehm wurde, wenn die Durchblutung in ihren unteren Regionen anfing. Man sah es ihnen förmlich an, was sie gerne mit uns angestellt hätten, und wie sie zögerten sich selber anzufassen. Jana und ich hatten aber eine Abmachung, die wir nie brachen. Wir hatten uns versprochen, egal wie geil wir auch in der Sauna wurden, dass wir keinen Sex mit fremden Männern haben würden. Natürlich hatten wir immer unsere Pille genommen, allerdings war die schützende Wirkung nur perfekt, wenn auch der Partner eine geschluckt hatte. Da wir nie eindeutig wussten, ob die männlichen Saunafreunde es auch so ernst meinten wie wir, gingen wir auf Nummer Sicher. Ansonsten hätte ich bestimmt schon den einen oder anderen Mann dort leer gesaugt. Gerade die Schüchternen, die den ganzen Tag über im Wellness-Club verbrachten. Die sich dezent im Hintergrund aufhielten, weil sie niemanden belästigen wollten. Die davon träumten mit den nackten Damen in Kontakt zu kommen, den ganzen Tag über aber sich nicht trauten und mit ihrem angestauten Druck herum liefen. Da hätte ich gerne mal den einen oder anderen Süßen erlöst. Nicht in erster Linie wegen ihres Spermas, sondern um ihre Blicke zu sehen, während ihres Höhepunktes. Mich hätte es zusätzlich befriedigt in ihre verkniffenen Augen zu schauen, wenn sie dann die Kontrolle verloren hätten. Schöne Momente…
Hier im Treppenhaus war es mir jetzt vollkommen egal, ob Tobias seine Pille genommen hatte oder nicht. Im Grunde hatte er und seine Freundin es nicht nötig, da sie meines Wissens nach monogam lebten und sich vertrauten. Wobei diese Wunderpille nicht nur wegen ihrer positiven Nebenwirkungen gerne genommen wurde. Sei es wegen der verhütenden Eigenschaft oder der, dass die Männer längere Erektionen hatten. Mir war jetzt aber eine weitere Eigenschaft der Pille wichtig, die, dass die Männer bei ihren Orgasmen überdurchschnittlich viel Sperma abspritzten. Denn ich brauchte jetzt das EINE und das wollte ich mir nun holen. Ich ging einen Schritt nach vorne und streichelte Tobias mit meiner rechten Hand über seinen linken Arm.